Altusried/Kempten, 28. Oktober 2017 - Eine realitätsnahe Einsatzübung an der Iller stärkt die Koordination und Zusammenarbeit der beiden eingesetzten Schnelleinsatzgruppen aus Altusried und Kempten.

Eine Familie fährt mit Ihrem Schlauchboot auf der Iller. An Bord befinden sich neben den beiden Eltern auch mehrere Kinder und deren Onkel‘ und Tanten, die den gemeinsamen Familienausflug genießen. Sie übersehen die Staustufe eines Wasserkraftwerkes Höhe Altusried und werden über diese gespült. Zwei der zehn Personen können sich an Land retten und den Notruf absetzen. Was sich sehr dramatisch anhört, war zum Glück nur Annahme für eine gemeinsame Übung der Wasserwacht-Schnelleinsatzgruppen Altusried und Kempten. 

Dominik Unsöld, Julian Ritter (beide Wasserwacht Altusried), Maximilian Schwägerl und Christian Stracke (beide Wasserwacht Kempten) hatten sich das anspruchsvolle Szenario im Vorfeld ausgedacht und realistisch umgesetzt. Gegen 11:15 Uhr wurden die Einsatzkräfte mit folgender Einsatzmeldung alarmiert: „Schlauchboot über Wehr - Höhe Staustufe Altusried - mehrere Personen vermisst!“. Sofort machte sich der Einsatzleiter Wasserrettungsdienst Daniel Pontner mit einem Assistenten auf den Weg zum Unglücksort, um sich ein Bild vor Ort von der Lage zu machen. Die Schnelleinsatzgruppe Altusried wurde von ihm direkt zu der Hängebrücke bei Fischers beordert. Sie setzten dort ihr Motorrettungsboot in die Iller ein und fuhren flussaufwärts, um dort nach treibenden Personen Ausschau zu halten. Die Schnelleinsatzgruppe aus Kempten wurde dagegen zum Einsatzleiter an die Staustufe angefordert. Sie retteten die Vermissten ebenfalls mithilfe ihres Motorrettungsbootes aus der Iller. Sowohl die Wasserwacht’ler aus Altusried als auch die Kollegen aus Kempten suchten die nahe gelegenen Ufer beidseitig mit Fußtrupps ab. Um eine Unterkühlung von Mimen im vornherein auszuschließen, wurden weiße Kanister auf der Iller positioniert und im nahegelegenen Uferbereich ausgelegt. Diese Behälter waren mit medizinischen Fallbeispielen versehen, die durch die Einsatzkräfte gelöst werden mussten.

„Das Hauptaugenmerk dieser Übung lag darauf, die bestehende gute Zusammenarbeit zwischen den beiden Ortsgruppen weiter zu intensivieren“, erklärte Dominik Unsöld, Technischer Leiter der Wasserwacht Altusried, bei der Nachbesprechung mit den Einsatzkräften. „Wir haben die Übung auf zwei vergangenen Einsätzen der letzten Jahre aufgebaut - vielen Einsatzkräften kam das Szenario daher bekannt vor“, so Unsöld weiter. „Wie wichtig die Zusammenarbeit der Ortsgruppen ist, hat sich heute wieder gezeigt - alleine hätte eine Schnelleinsatzgruppe sehr viel zu tun gehabt und wäre schnell an ihre Kapazitätsgrenzen gekommen“, lobt Daniel Pontner, Einsatzleiter Wasserrettungsdienst und Technischer Leiter der Wasserwacht Kempten. Er ist gleichzeitig auch der Multiplikator für den Digitalfunk der Wasserwachten im Oberallgäu und meint dazu: „Ein weiterer Schwerpunkt neben der Suche und der Rettung der vermissten Personen war die effektive Nutzung des Funkverkehrs im Digitalfunk, der seit knapp einem Jahr bei den Wasserwachten im Oberallgäu im Einsatz ist.“ Weiterhin dankten die Organisatoren allen teilnehmenden Einsatzkräften bei der Nachbesprechung: „Vielen Dank für die tolle Übung, die nur durch euch so stattfinden konnte. Es ist überhaupt nicht selbstverständlich, dass Ihr ehrenamtlich euren Samstag opfert!“

Insgesamt waren am Samstag acht Einsatzkräfte der Wasserwacht Altusried und zehn Einsatzkräfte der Wasserwacht Kempten dabei - alle ehrenamtlich und unentgeltlich!

 

 

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 (MS)